1. Kapitel (B)

Der junge Mann näherte sich einem Diener, der auf einer Türschwelle stand und ihn unverwandt ansah. Die Tür führte zum ersten Innenhof, und das Auftreten des jungen Mannes war von einer Scheu, die verriet, daß er sich an einem unbekannten Ort befand und unsicher war, was für ein Empfang ihn erwartete.
Der junge Mann ging auf den Diener zu und begrüßte ihn. Der Diener antwortete mit einer Miene, als müsse er das Haus beschützen. Das lag vielleicht an der schäbigen Aufmachung des jungen Mannes.
„Ist dies das Haus von Señor Don Dámaso Encina?“ fragte der Besucher in einem Ton, der kaum einen Hel daraus machte, wie sehr ihm die unfreundliche Begrüßung mißfiel.
„Ja“, sagte der Diener.
„Können Sie ihm sagen, daß ein Herr hier ist, der mit ihm sprechen möchte?“
Bei dem Wort „Herr“ schien sich der Diener ein Lächeln zu verkneifen. „Und wie heißen Sie?“ fragte er trocken.
„Martín Rivas“, antwortete der Mann aus der Provinz und versuchte, seine Ungeduld zu beherrschen. Sie zeigte sich jedoch in seinen Augen.
„Warten Sie bitte“, sagte der Diener und ging langsamen Schritten ins Innere des Hauses.
Es war zwölf Uhr mittags.
Wir nutzen die Abwesenheit des Dieners dazu, Martín Rivas genauer kennenzulernen.

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