2. Kapitel (I)

Ein paar Jahre später kaufte Don Dámaso Encina ein wertvolles Landgut in der Nähe von Santiago und das Haus, in dem wir ihn den Sohn des Mannes empfangen haben sehen, dem er seinen Reichtum verdankte. Dadurch galt die Familie von Don Dámaso als eine der vornehmsten von Santiago. Bei uns hat das Geld den ursprünglichen Status einer Familie mehr verschwinden lassen als in den alten europäischen Gesellschaften. In letzteren gibt es den sogenannten Geldadel, und der kann auch mit Macht und Ruhm nicht die Erinnerung daran auslöschen, wo die Wiege eines Menschen gestanden hat. In Chile dagegen sehen wir, daß der Reichtum alles überstrahlt, und die Verachtung, mit der Emporkömmlinge früher behandelt wurden, schwindet dahin. Wir bezweifeln sehr, daß dies ein Schritt in Richtung Demokratie ist, denn diejenigen, die vom Glück begünstigt sind, werden dadurch oft eitel und anmaßend. Damit wollen sie verbergen, wie unbedeutend sie sind, und sie schauen auf diejenigen herab, die sich nicht mit Luxus und Ruhm Anerkennung kaufen können.

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